Mit Pel­lets las­sen sich gegen­über Ölhei­zun­gen gro­ße CO2-Ein­spa­rung erzie­len. Doch wie schaut es mit der Preis­ent­wick­lung und der Ver­sor­gungs­si­cher­heit aus?

Die Pha­se der Preis­stei­ge­rung bei Pel­lets sei vor­über, mel­det der Bran­chen­ver­band „pro­Pel­lets“. Der­zeit lie­gen die Prei­se bei 36,59 Cent/kg und damit 20 % über dem Niveau des Vor­jah­res. Den Höhe­punkt erreich­te der Preis­an­stieg im Okto­ber des Vor­jah­res. Damals lag der Preis für lose Pel­lets bei 63,41 Cent/kg.

Die Grün­de für den Rück­gang: Der Eng­pass, der im ver­gan­ge­nen Jahr in ganz Euro­pa als Fol­ge einer plötz­lich stark gestie­ge­nen Nach­fra­ge und kriegs­be­ding­ter Lie­fer­aus­fäl­le auf­trat, ist über­wun­den. Es gibt wie­der mehr als genug Pel­lets, und vie­le neue Pro­du­zen­ten haben ihren Betrieb auf­ge­nom­men.

Güns­ti­ge Heiz­form
Ein Ver­gleich mit ande­ren Arten der Wär­me­be­reit­stel­lung zei­ge, dass Hei­zen mit Heiz­öl um die Hälf­te meh kos­tet als Hei­zen mit Pel­lets, so „pro­Pel­lets“ Aus­tria-Geschäfts­füh­rer
Chris­ti­an Rakos. Das Hei­zen mit Gas sei mehr als dop­pelt so teu­er, und Hei­zen mit Strom sei vier Mal so teu­er. Im Ver­gleich mit Wär­me­pum­pen sind die Betriebs­kos­ten etwa gleich, abhän­gig von der Jah­res­ar­beits­zahl der Wär­me­pum­pe. Liegt die Jah­res­ar­beits­zahl unter 4, so sind die Kos­ten für Pel­let-
hei­zun­gen gerin­ger. Wär­me­pum­pen mit einer Jah­res­ar­beits­zahl über 4 sind im Betrieb kos­ten­güns­ti­ger als Pel­let­hei­zun­gen.

CO2-Ein­spa­rung gegen­über Heiz­öl
Das öster­rei­chi­sche For­schungs­in­sti­tut BEA hat eine umfang­rei­che Daten­erhebung durch­ge­führt, um die CO2-Emis­sio­nen bei der Pel­let­pro­duk­ti­on zu ermit­teln. Aus­ge­wer­tet wur­den die Daten von Pel­let­wer­ken, die 41 Pro­zent der hei­mi­schen Gesamt­pro­duk­ti­on her­stel­len.
Die Ana­ly­se zeigt, dass eine Pel­let­hei­zung, die mit Pel­lets aus Öster­reich betrie­ben wird, eine CO2-Ein­spa­rung gegen­über Heiz­öl von 98,1 % erzielt. Wer­den Pel­lets in Säcken ver­wen­det, liegt die CO2-Ein­spa­rung bei 97,9 %.

Han­delt es sich um impor­tier­te Pel­lets aus den Haupt­lie­fer­län­dern Deutsch­land, Tsche­chi­en und Rumä­ni­en, liegt die durch­schnitt­li­che CO2-Ein­spa­rung immer noch bei 95,2 %.

Ver­sor­gungs­si­cher­heit bgroß­teils gewähr­leis­tet
In den ver­gan­ge­nen Mona­ten war die Sor­ge groß, ob die Gas­vor­rä­te aus­rei­chend sei­en, um über den Win­ter zu kom­men. Dies zeigt, dass das The­ma Ver­sor­gungs­si­cher­heit aktu­el­ler ist denn je. In Öster­reich gibt es deut­li­che Zuwäch­se bei Pel­let­hei­zun­gen. Kann der Bedarf an Pel­lets in Zukunft über­haupt abge­deckt wer­den?

Im Jahr 2022 wur­den in Öster­reich über 1,7 Mio. Ton­nen Pel­lets pro­du­ziert und rund 1,2 Mio. Ton­nen ver­braucht. Heu­er und 2024 wer­den elf neue Pel­le­tier­wer­ke in Öster­reich ihren Betrieb auf­neh­men. Die öster­rei­chi­sche Gesamt­pro­duk­ti­on wird damit um 643.000 Ton­nen auf ins­ge­samt 2.363.000 Ton­nen stei­gen.
pro­Pel­let-Geschäfts­füh­rer Rakos geht davon aus, dass bei Umset­zung des Erneu­er­ba­ren-Wär­me-Geset­zes zwi­schen 1/3 und der Hälf­te der bestehen­den Erd­öl­hei­zun­gen durch Pel­let-
hei­zun­gen ersetzt wer­den. Das ergibt einen Gesamt­be­darf von 2,6 Mio. Ton­nen Pel­lets pro Jahr. Öster­reich wer­de dabei ein „sehr hohes Niveau der Eigen­ver­sor­gung“ errei­chen, so Rakos.

Nach­hal­ti­ge Nut­zung nach­wach­sen­der Roh­stof­fe
Der Roh­stoff­nach­schub macht dem Ver­band kei­ne Sor­gen: In Öster­reich wach­se jähr­lich mehr Wald nach als geern­tet wird. Ein täg­li­cher Zuwachs von 80.000 m3 Holz wür­de für eine aus­ge­gli­che­ne CO2-Bilanz in Form eines Fließ­gleich­ge­wichts sor­gen, so Rakos. Da Pel­lets aus­schließ­lich aus Säge­ne­ben­pro­duk­ten her­ge­stellt wer­den, wür­de sich bei zuneh­men­der Nut­zung von Holz als Bau­stoff auch das Ange­bot von Säge­ne­ben­pro­duk­ten für die Pel­let­pro­duk­ti­on erhö­hen.

Bevor­ra­tung gefor­dert
Im Ver­gan­ge­nen Jahr kam es im Som­mer für zwei Mona­te zu einem Man­gel an ver­füg­ba­ren Pel­lets. pro­Pel­lets weist dar­auf hin, dass dies durch eine gesetz­li­che Pflicht zur Bevor­ra­tung nicht pas­siert wäre. Der Ver­band schlägt des­halb vor, Pro­du­zen­ten und Impor­teu­re, die in Öster­reich Pel­lets in Umlauf brin­gen, zu ver­pflich­ten, sai­so­na­le und stra­te­gi­sche Reser­ven auf­zu­bau­en. Die­se sai­so­na­le Reser­ve soll fünf Pro­zent der im Vor­jahr in Öster­reich in Ver­kehr gebrach­ten Ware aus­ma­chen. Aktu­ell wären dies rund 65.000 Ton­nen.

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