Reform der Grund­steu­er ist Wort­bruch der künf­ti­gen Regie­rungs­ko­ali­ti­on ÖVP und NEOS.

 

Die aktu­el­len Regie­rungs­ver­hand­lun­gen tref­fen die öster­rei­chi­sche Mit­tel­schicht ins Mark.

Eine Besteue­rung von Grund und Boden ist nichts ande­res als eine Sub­stanz­steu­er und damit eine Ver­mö­gens­steu­er. Dabei hat­ten sich auch die jetzt ver­han­deln­den Par­tei­en ÖVP und NEOS in der Ver­gan­gen­heit — so wie die FPÖ auch — klar gegen Ver­mö­gens­steu­ern aus­ge­spro­chen. Eine Reform der Grund­steu­er auch durch die­se Par­tei­en wäre daher ein unver­hoh­le­ner Wort­bruch gegen­über den Wäh­lern.

„Öster­reich hat bereits eine der höchs­ten Steu­er- und Abga­ben­quo­ten in ganz Euro­pa“, warnt ÖHGB-Prä­si­dent RA Dr. Mar­tin Prun­bau­er. Er kri­ti­siert, dass die von der ÖVP ange­streb­te Erhö­hung der Eigen­tums­quo­te durch eine sol­che Steu­er­re­form kon­ter­ka­riert wür­de: „Das ist ein Rück­schritt auf gan­zer Linie.“ Die­se Abga­be trifft alle Immo­bi­li­en­ei­gen­tü­mer, auch die ganz klei­nen, ob sie ver­mie­ten oder selbst nut­zen. Sie trifft auch die Mie­ter und alle Wirt­schafts­trei­ben­den.

Die Grund­steu­er ist neben einer Viel­zahl ande­rer lie­gen­schafts­be­zo­ge­ner Gebüh­ren — von der Infra­struk­tur­ab­ga­be bis zur Leer­stands­ab­ga­be — eine Gemein­de­ab­ga­be und trägt daher nichts zum Bun­des­bud­get bei — im Gegen­teil. Vie­le Betrie­be (z.B. Hotel­le­rie) wer­den weni­ger Bun­des­steu­ern zah­len, weil sie um die­sen Betrag weni­ger Gewinn haben.

Eine Grund­steu­er­re­form wür­de dar­über hin­aus nicht nur den pri­va­ten Ver­mö­gens­auf­bau erschwe­ren, son­dern auch die ohne­hin stark belas­te­ten Haus­hal­te wei­ter unter Druck set­zen. „Statt wei­te­rer Belas­tun­gen brau­chen wir end­lich Maß­nah­men zur Ent­las­tung und För­de­rung des Eigen­tums“, for­dert Prun­bau­er abschlie­ßend.