In der Hausverwaltung sind digitale Arbeitsabläufe und digitale Datenverwaltung nicht mehr wegzudenken. Damit steigt aber auch die Gefährdung durch Cyberkriminalität.
Die Kriminalstatistik für Österreich zeigt einen starken Anstieg der Internetkriminalität im Jahr 2022. Konkret gab es 22.320 angezeigte Cybercrime- Straftaten. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 waren es 17.068.
Hintergund dieses Anstiegs ist zum einen die Tendenz, Arbeitsabläufe und Datenverwaltung vermehrt ins Digitale zu verlagern. Die Coronakrise hat diesen Trend befeuert, und er hält weiterhin an. Zum anderen wird die Verbreitung von Cybercrime durch die Möglichkeiten der Anonymisierung, der Verschlüsselung und die unbegrenzte Verfügbarkeit des Internets begünstigt.
Gerade Klein- und Mittelunternehmen sind in den letzten Jahren verstärkt von Cyberkriminellen ins Visier genommen worden. „Sie sind leichte Beute, da sie nur in den seltensten Fällen über einen IT-Spezialisten im Haus verfügen, der auch in puncto Cybercrime-Prävention geschult ist“, erklärt Martin Heimhilcher, Obmann der Sparte Information und Consulting der Wirtschaftskammer Wien. Darum ist Prävention das Gebot der Stunde.
Am besten ist es, den Cyberkriminellen gar nicht bis zur Tür des IT-Systems kommen zu lassen. „Die größte Schwachstelle ist der Mensch“, betont Heimhilcher. Darum ist es wichtig, vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schulen. Das ist jedoch keine einmalige Tätigkeit, sondern sie muss immer wiederholt werden, zumal sich auch die Art der Angriffe aus dem
Cyberraum laufend ändert.
Eine weitere wichtige Maßnahme ist das regelmäßige Backup des gesamten Systems. Die Backupdaten sollen auch unbedingt an einem Ort außerhalb des Unternehmens aufbewahrt werden. Im Falle einer Cyberattacke kann das Backup ein Unternehmen vor dem Untergang retten.
Manchmal schützt auch Prävention nicht vor einer Cyberattacke. Da Angriffe auf die IT in den wenigsten Fällen zu den gängigen Büroöffnungszeiten stattfinden, und der IT-Dienstleister vielleicht gerade nicht erreichbar ist, bietet die Wirtschaftskammer Wien eine kostenlosen Cybersecurity-Hotline für Unternehmen.
Cybersecurity-Hotline
Die Wirtschaftskammer Wien bietet eine kostenlose Cybersecurity-
Hotline für Unternehmen an. Die Hotline ist unter 0800 888 133
österreichweit erreichbar – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Dort erhalten Unternehmer eine kostenlose und rasche telefonische Erstinformation und Notfallhilfe. Im Jahr 2022 gab es rund 300 Anrufe.
Quelle: WKW