Das wichtige Gut der Rechtssicherheit muss auch durch die Anpassung des Mietzinses gewährleistet bleiben.

Das Aus­set­zen der Anpas­sung von Richt­wer­ten und Kate­go­rie­be­trä­gen an den Ver­brau­cher­preis­in­dex (VPI) wäh­rend der Covid-Kri­se hat pri­va­te Eigen­tü­mer finan­zi­ell erheb­lich belas­tet. Von staat­li­cher Sei­te waren kei­ner­lei Unter­stüt­zungs­maß­nah­men für pri­va­te Ver­mie­ter vor­ge­se­hen.

Im Miet­zins­recht­li­che Pan­de­mie­fol­gen­lin­de­rungs­ge­setz (MPFLG) wur­de mit den Stim­men von SPÖ, FPÖ, Grü­nen und ÖVP aus­drück­lich fest­ge­hal­ten, dass bei Kate­go­rie­mie­ten eine Valo­ri­sie­rung um ein Jahr ver­scho­ben wird und daher mit 1. April 2022 erfolgt. In Arti­kel 2 wur­de bezo­gen auf den Richt­wert mit den Stim­men der oben genann­ten Par­tei­en aus­drück­lich beschlos­sen, dass am 1. April 2022 und ein wei­te­res Mal am 1. April 2023 und danach wie­der jedes 2. Jahr die Miet­zin­se sich ver­min­dern oder erhö­hen auf Grund des VPI.

„Ver­mie­ter müs­sen sich gera­de nach die­ser Durst­stre­cke auf die Zusa­gen des Gesetz­ge­bers ver­las­sen kön­nen. Das so wich­ti­ge Gut der Rechts­si­cher­heit für Ver­mie­ter und Mie­ter wird sonst ad absur­dum geführt“ so ÖHGB-Prä­si­dent RA Dr. Mar­tin Prun­bau­er. Die Prei­se für Inves­ti­tio­nen und Erhal­tungs­ar­bei­ten sind infla­ti­ons­be­dingt spür­bar gestie­gen – die Geld­ent­wer­tung trifft also nicht nur den Mie­ter, son­dern auch den Ver­mie­ter.

Ein Aus­set­zen der rei­nen Wert­si­che­rung ist auch sach­lich nicht gerecht­fer­tigt, son­dern rei­ner ideo­lo­gi­scher Popu­lis­mus, da laut Sta­tis­tik Aus­tria im Zeit­raum Jän­ner 2021 bis Dezem­ber 2022

  • der Waren­korb „Woh­nen, Was­ser, Ener­gie“ gesamt um 20,9 % anstieg und davon
  • „Elek­tri­zi­tät, Gas und ande­re Brenn­stof­fe“, 54,1 % und
  • „Instand­hal­tung und Repa­ra­tur“ der Woh­nun­gen 25,9 %,
  • „Was­ser­ver­sor­gung oder sons­ti­ge Dienst­leis­tun­gen“ 6,9 %

an Anhe­bung aus­wei­sen,

  • die Unter­grup­pe „bezahl­te Woh­nungs­mie­ten“ ist in die­sem Zeit­raum hin­ge­gen nur um 3 % gestie­gen!

Die Kos­ten­ex­plo­si­on liegt daher nicht an den Mie­ten.

„Ein­grif­fe in die Pri­vat­au­to­no­mie und in die Eigen­tums- und Erwerbs­frei­heit durch Decke­lun­gen oder Brem­sen auf Kos­ten der Ver­mie­ter sind unred­li­che Ver­let­zun­gen der Rechts­si­cher­heit und zudem eigen­tums- und wirt­schafts­feind­lich“, bekräf­tigt Prun­bau­er.

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