Mit Hil­fe von Ener­gie­ge­mein­schaf­ten kön­nen Bür­ge­rIn­nen, Gemein­den sowie Unter­neh­men gemein­sam kos­ten­spa­rend und dezen­tral Ener­gie pro­du­zie­ren.


Wenn es um die gemein­sa­me Erzeu­gung und Nut­zung von Solar­ener­gie geht, wer­den in Öster­reich grund­sätz­lich drei Arten unter­schie­den: Die Gemein­schaft­li­che Erzeu­gungs­an­la­ge (GEA), die Erneu­er­ba­re-Ener­gie­ge­mein­schaft (EEG) sowie die Bür­ger-Ener­gie­ge­mein­schaft (BEG).

Am häu­figs­ten ist die GEA, die sich in der Regel auf ein ein­zel­nes Gebäu­de – wie ein Mehr­par­tei­en­haus, Büro­ge­bäu­de oder Ein­kaufs­zen­trum – beschränkt. Der gewon­ne­ne Strom wird im Gebäu­de nach Ver­ein­ba­rung ver­braucht, über­schüs­si­ger Strom wird in das öffent­li­che Strom­netz ein­ge­speist. Wer über die Grund­stücks­gren­zen hin­aus Solar­strom tei­len möch­te, kann eine EEG grün­den, sobald die Distanz zwi­schen den Anla­gen zu groß wird, eine BEG. Wäh­rend es sich bei der GEA um ein loses Zusam­men­wir­ken von teil­neh­men­den Berech­tig­ten han­delt, ist für die EEG und BEG die Grün­dung einer eige­nen Rechts­form erfor­der­lich.


Tech­nisch gese­hen han­delt es sich bei gemein­schaft­li­chen Erzeu­gungs­an­la­gen um „nor­ma­le“ Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen, die Umstel­lung einer bestehen­den PV-Anla­ge ist ohne gro­ße Ände­run­gen der Elek­tro­in­stal­la­tio­nen oder Ver­le­gung neu­er Lei­tun­gen im Gebäu­de mög­lich. Der pro­du­zier­te Strom wird grund­sätz­lich immer zuerst dem Gebäu­de zuge­ord­net und erst anschlie­ßend als Über­schuss in das öffent­li­che Netz ein­ge­speist.

Wird die öffent­li­che Netz­in­fra­struk­tur über die rei­ne Ein­spei­sung von über­schüs­sig pro­du­zier­tem Strom hin­aus genutzt, wie dies bei EEGs und BEGs der Fall ist, wer­den Netz­ent­gel­te fäl­lig. Vor­aus­set­zung für die gemein­schaft­li­che Nut­zung von Strom ist das Vor­han­den­sein intel­li­gen­ter Strom­zäh­ler, die vom Netz­an­bie­ter bei jedem teil­neh­men­den Strom­an­schluss instal­liert wer­den und die ver­brauch­te bzw. erzeug­te Ener­gie­men­ge im 15-Minu­ten­takt prä­zi­se erfas­sen.
Nach Klä­rung des Betriebs- und Finan­zie­rungs­mo­dell der GEA ist ein mehr­stu­fi­ger Anmel­de- und Regis­trie­rungs­pro­zess nötig. Im ers­ten Schritt muss die GEA auf der Online­platt­form ebUt­i­li­ties als Markt­teil­neh­mer regis­triert wer­den. Im zwei­ten Schritt erfolgt der Netz­zu­gangs­ver­trag bzw. die Ver­ein­ba­rung mit dem Netz­be­trei­ber. Letzt­lich muss die Anla­ge im EDA Anwen­der­por­tal, der Platt­form der öster­rei­chi­schen Ener­gie­wirt­schaft, regis­triert und die Zähl­punk­te der Erzeu­ger und Abneh­mer müs­sen hin­ter­legt wer­den, und es muss der Pro­zess der Akti­vie­rung zum Netz­be­trei­ber erfol­gen. In der Pra­xis gibt es eine Viel­zahl von Betrei­ber­mo­del­len.

Sobald es meh­re­re Nut­ze­rIn­nen gibt, sind die Mes­sung und ver­brauchs­ab­hän­gi­ge Abrech­nung wich­ti­ge Über­le­gun­gen.


Quel­le: Techem

Links:
www.ebutilities.at
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